Die Fahrt von Adelaide in das Zentrum von Australien, benötige ganze 3 Tage. Nachdem wir in Alice Springs am Vortag nochmals eingekauft und voll getankt hatten, machten wir uns auf den Weg in die East MacDonnell Ranges. Der erste Stopp wurde bei der Jessie Gap gemacht. Dabei handelt es sich um Felsspalten bzw. um eine Schlucht, die eine besondere Bedeutung für die Aborigines hat (Raupenahnen). Dort verbrachten wir den Abend (11.03.2012), kletterten ein wenig und verweilten dann über Nacht.
Am nächsten Tag (12.03.2012) ging es weiter zum nur wenige Kilometer entfernten Corroboree Rock Conservation Reserve. Der Corroboree Rock ist ein Fels, der mehr oder weniger Mitten in einem Tal liegt und eine etwas merkwürdige Form aufweist. Zudem sieht man in dieser Gegend sehr häufig einen sogenannten Riesenwaran, der zu den größten Echsenarten der Welt gehört. Auf unserer Suche nach dem Waran haben wir ihn zwar immer wieder gehört, jedoch nicht gesehen.
Auf der Fahrt von dem Corroboree Rock Conservation Reserve zum nächsten Ziel, der Trephina Gorge hatten wir dann etwas mehr Glück. Plötzlich lag ein Waran direkt vor uns auf der Straße und suchte schnell das Weite als wir näher kamen. Er war leider nicht 2 1/2 Meter groß, aber fast 1 Meter und verdammt schnell. Danach wurde unsere Fahrt durch einen eigentlich kleinen Fluss, der jedoch die Fahrbahn etwas mitgenommen hatte, gestoppt. Somit ging es für uns zu Fuß weiter. Angekommen an der Trephina Gorge erwartete uns eine atemberaubende Schlucht. Der Kontrast der weißen Ghost-Gums (Eukalyptusbäume), des roten Gesteins, des blauen Himmels sowie des Flussbettes sind einfach einzigartig. Leider blieben wir erfolglos auf der Suche nach einem größeren Wasserloch zum Schwimmen, welches uns vom Lonely Planet versprochen wurde.
Unser letzter Weg in den MacDonnell Ranges führte uns noch weiter in Osten, rund 110 Kilometer entfernt von Alice Springs. Der Ross Highway, der zuvor zum Teil zweispurig, zum Teil aber auch nur einspurig war endete rund 30 Kilometer vor dem Arltunga Historical Reserve und die letzten Kilometer wurden auf einer Gravel Road zurück gelegt. Angekommen am Besucherzentrum, welches nicht besetzt ist sondern jeder sich selbst Informationen beschaffen und ein Video anschauen kann füllten wir zunächst unsere Wasserreserven auf und machten uns dann auf den Weg zum Historical Reserve. Komplett abgelegen, mitten in der Wüste suchten hier vor mehr als Hundert Jahren Goldgräber ihr Glück. Heute sind immer noch viele der damals erbauten Häuser, wie z.B. die Post, Aufseher-Haus etc. sowie einige Mienen erhalten. Bewappnet mit Videokamera, Foto und Stirnlampe machten wir uns auf den Weg in eine kleine Miene (Reef Mine) rund 4 Meter unter der Erdoberfläche. Nach einer kurzen Begegnung mit einer Schlange, wir sahen nur den Schwanz verschwinden, suchten wir vorsichtig unseren Weg zum anderen Ende (20 Meter entfernt). Die Mienen und das Gelände sind zwar nicht groß, aber sind es auf jeden Fall Wert, die 110 Kilometer von Alice Springs zu fahren. Allein die Geschichte um die Arbeiter, die hier bei größter Hitze, fern ab von Zivilisation unter schwersten Bedingungen arbeiteten, ist beeindruckend und kann durch die gut erhaltenen Gerätschaften und Gebäude sehr gut nachvollzogen werden. Nicht zu vergessen die Tierwelt, denn auf dem Rückweg von einer dieser Stätten hatten wir noch eine nette Begegnung mit einer Echse.
Die Nacht verbrachten wir dann in Mitten dieser tollen Stätte.