Mit dem Bus erreichten wir schließlich Bangkok und suchten unser Hostel für die nächsten Tage auf. Dieses lag etwas nordwestlich des Stadtzentrums und war mit zwei Euro pro Nacht sehr preiswert 😉 Von dort aus erkundeten wir an den folgenden Tagen Bangkok und die Khao San Road wurde fast täglich besucht. Sie ist die Touristenstraße schlecht hin. Dort reihen sich Bars und Restaurants aneinander und auf der Straße kann fast alles erstanden werden, was das Herz begehrt. Allerdings ist auch hier, wie in Kuala Lumpur, Handeln angesagt. Dort ließen wir uns auch maßgeschneiderte Anzüge anfertigen, dabei muss jedoch sehr auf die Qualität geachtet werden und man sollte nicht unbedingt auf das erste Angebot eingehen, sondern vergleichen. Dabei sind zum Teil recht starke Nerven nötig, da an jeder Ecke jemand wartet, der einen in sein Geschäft ziehen will und zum Teil sehr dreist verhandelt.
Mit Hilfe der Tuk-Tuks und Bussen lässt sich die Stadt sehr einfach erkunden. Durch etwas Geschick kann man durchaus auch eine kostenlose Fahrt im Tuk-Tuk ergattern. Jedoch ist hier auch Vorsicht geboten, nicht immer wird das genannte Ziel direkt angefahren. Wer jedoch kein Problem hat, auch ein mal an einem Verkaufsstand oder einer Schneiderei für 20 Minuten halt zu machen und etwas zu kaufen, der kann sich zum Teil sogar umsonst kutschieren lassen. Die Tuk-Tuk-Fahrer erhalten dafür von dem Shop einen Tankgutschein. Wir nutzten dieses Fortbewegungsmittel recht häufig und hatten durchaus unseren Spaß, nachts in einem lärmenden und blinkenden Tuk-Tuk durch Bangkok zu rauschen. Neben den vielen Tuk-Tuks sind zudem extrem viele Roller unterwegs, die vor allem an den Ampeln auffällig sind. Auch hier ist die Khao San Road ein guter Ausgangspunkt, da dort viele Fahrten zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten in und um Bangkok angeboten werden.
Die Stadt Bangkok ist sehr vielseitig und hat daher für jeden etwas zu bieten. Allerdings sind die Unterschiede zwischen tollen Gebäuden, Sehenswürdigkeiten etc. und den Slums sehr groß und erschreckend. Wer allerdings keinen Rummel mag und lieber in Ruhe eine Stadt anschauen möchte ist in Bangkok fehl am Platz. Hier gibt es kaum ruhige Ecken und vor allem als Tourist wird man überall angesprochen. Eine Fahrt mit dem Boot, maßgeschneiderte Anzüge, irgendwelcher Krims-Krams, verschiedene Shows, Thai-Massagen und vieles mehr wird einem vor allem in der Nähe der Khao San Road angeboten. Dabei ist es nicht immer einfach, zwischen seriösen und weniger seriösen Anbietern zu unterscheiden. So kann es vorkommen, dass bei einer Thai-Massage zunächst alles wie üblich abläuft und man kurz vor Ende gefragt wird, ob ein Happy-End gewünscht sei.
In der Nähe der Khao San Road können die Klassenunterschiede sehr gut beobachtet werden. Der prächtige köngliche Palast steht nur unweit (5 Minuten zu Fuß) von einer kleinen Straße (Trok Sake) entfernt, in der Menschen unter Planen wohnen, tagsüber versuchen verschiedene Dinge zu verkaufen und nachts mehr oder weniger in ihrem Stand schlafen. Einen westlichen Eindruck von Bangkok kann auf der Rama I Road in einem der verschiedenen großen Kaufhäusern erhascht werden. Dort nutzten wir auch die Chance und schauten uns das Thai-Boxen an um kurz danach auf die Khao San Road zu fahren und dort die WM zu verfolgen.
Nach rund einer Woche in Bangkok hieß es dann für mich, nach insgesamt fast einem ganzen Jahr im Ausland, meine Reise zu beenden und zurück nach Deutschland zu fliegen.