Am Sonntagabend verließen wir mit dem Zug die Stadt Johor Bahru um unseren ersten Trip in die Wildnis Malaysias zu unternehmen. Der um einiges günstigere Bummelzug benötigte für unsere Fahrt nach Bekok etwas mehr als zwei Stunden. Mit viel Krach, Geruckel und offenen Türen fuhren wir in die Nacht hinein und erreichten Bekok Abends um Elf. Nach einigen Schwierigkeiten mit dem Schlüssel – es dauert eine Zeit bis wir einen Schlüssel bekamen um unsere Türe wieder zu öffnen – legten wir uns zur Ruhe.
Der nächste Tag begann mit einem leckeren malaysischen Frühstück direkt neben an. Enthalten war u.a. Ei, Reis, Chicken-Currey, Chilisauce, Tofu, eine Art Dampfnudel und eine Art Pfannkuchen aus Butter und Milch. Danach ging alles sehr schnell. Der Trip in den Endau-Rompin National Park wurde organisiert und kurze Zeit später wurden wir auch schon abgeholt.
Nun ging es mit dem Geländewagen in den Dschungel, genauer gesagt in den Endau-Rompin National Park. Der National Park besteht aus dichtem Regenwald, der zu den ältesten auf der ganzen Welt gehört. Des Weiteren leben hier viele verschiedene Tiere. Darunter auch das stark vom Aussterben bedrohte Sumatra Rhinozerus, malaysische Tiger, Elefanten, Leoparden, Rehe, Wildschweine, Affen und viele Insekten sowie Vögel. Leider sind nur die beiden letztgenannten häufig zu sehen.
Unser Fahrt zu unserem Camp wurde zwei Mal wegen auf der Straße liegenden Bäumen gestoppt. Mit einer kleinen Säge machten wir uns gemeinsam ans Werk. Im Camp angekommen bezogen untersuchten wir zunächst unsere Beine nach Blutekel und bezogen dann unsere Dschungel-Hütte. Am Nachmittag ging es dann zum Rafting (mit einem Reifen). Eine sehr lustige und hin und wieder auch abenteuerliche Angelegenheit! Nach einer kleinen Stärkung ging es gegen 21 Uhr auf Nachtwanderung. Ein Guide führte uns entlang einem Pfad und deutete plötzlich mit seiner Taschenlampe auf den Boden. Als er diese ausmachte, leuchtete die Stelle an der wir gerade eben noch Wurzeln gesehen hatten. Diese sind von phosphoreszierenden Pilzen überlagert, die Nachts schwach leuchten. Zudem gab es unzählige Glühwürmchen. Neben anderen Insekten wie Nachtfaltern sahen wir auch einen Frosch, der sein Nachkomme auf dem Rücken transportierte, sowie einen kleinen braunen Flusskrebs.
Früh am nächsten Morgen (05.06.2012) brachen wir erneut mit einem Guide in den Dschungel auf. Diesmal sollte es eine etwas längere Wanderung, zu verschiedenen Wasserfällen im National Park werden. Die hohe Luftfeuchtigkeit, der Anstieg und der durchaus flotte Schritt des Guides machte uns etwas zu schaffen. Die Suppe lief einem in das Gesicht und zudem plagten uns unzählige Blutekel, die sich vor allem um den Knöchel herum versammelten und hin und wieder auch tiefer in den Schuh vordrangen. Nach etwas mehr als einer Stunde erreichten wir den ersten Wasserfall – Takah Tempaang. Dort machten wir eine Pause, erlösten uns von den Blutekel und Schwammen eine Runde. Danach ging es wieder in den Busch, zum nächsten Wasserfall – Takah Pandan. Dieser Wasserfall war um einiges höher, führte aber weniger Wasser. Nichtsdestotrotz war es ein super Anblick! Während wir im Dschungel wanderten war ständig ein Summen und Gezirpe von Insekten zu hören. Einmal bewegte sich auch plötzlich ein Baum, vermutlich verursacht von einem flüchtenden Affen. Auf dem Heimweg wurde noch ein weiterer kleinerer Wasserfall passiert. Gegen 13 Uhr erreichten wir völlig geschafft unser Quartier und stärkten uns zunächst mit ein wenig Toast, dass die Eichhörnchen uns übrig gelassen hatten.
Am letzten Tag im Endau-Rompin National Park versuchten wir uns beim Tempat Mengumpit – Blasrohrschießen. Dies ist ein Jagdinstrument der Orang Asli (ein im Endau-Rompin National Park lebender Stamm), die mit dem Blasrohr und den mit Gift versehenen Pfeilen Affen und kleinere Raubtiere erlegen. Unser Fahrer holte uns am Nachmittag ab und zeigte uns noch ein kleines Dorf, sowie ein „Band-Haus“ in dem Jugendliche musizierten. Zurück in Bekok zogen wir sofort los, um etwas zu Essen zu suchen. Da der Aufbruch in den National Park sehr kurzfristig war, hatten wir nur Toast und etwas Wurst. Leider schmeckte das unseren Mitbewohnern, den Eichhörnchen sehr gut und wir mussten einiges davon abgeben.